02.11. um 19:30 Uhr – Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte von Nachhaltigkeit schweigen

Warum wir mit „unserer Wirtschaft“ weder eine nachhaltige Gesellschaft noch die Verkehrswende erreichen werden

Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Wann?: 02.11.2023 um 19:30 Uhr

Wo?: Café Noir (Schauenburgstraße 5, Karlsruhe)

Vorher gibt es ab 18:30 Uhr KüfA (Küche für Alle)

Immer noch mehr Autos, noch mehr Plastik im Meer, noch höhere Finanzgebirge, noch mehr CO2. Unsere Wirtschaft beruht auf dem Zwang zu ewigem Wachstum. Eine Megamaschine unterwirft Mensch und Natur ihrem Diktat. Die Klimakrise ist der sichtbarste Ausdruck.
Alle sind für Klimaschutz, aber die globale Erwärmung nimmt unaufhörlich zu. Alle sind für soziale Gerechtigkeit, aber Kinder- und Altersarmut wachsen. Alle wünschen sich mehr freie Zeit zum Leben, aber müssen immer mehr und länger arbeiten. Niemand will die Krise, aber keiner kriegt sie in den Griff. Wunsch und Wirklichkeit gehen so weit auseinander, weil das herrschende Wirtschaftssystem existentiellen Herausforderungen nicht gewachsen ist. Klima- und Coronakrise demonstrieren eindrücklich: Unendliches Wachstum ist ihm wichtiger als Mensch und Natur, maximaler Profit wichtiger als Gesundheit und Lebensqualität, steigende Aktienkurse wichtiger als das Leben künftiger Generationen.

Immer weniger Menschen glauben an den Kapitalismus und wissen, dass es „nicht so weitergehen“ kann. Aber der Ausstieg ist schwer. Solange unser Lebensunterhalt vom Verkauf unserer Arbeitskraft abhängt, sitzen wir in der Falle: Geht es nämlich nicht „so weiter“, ist unser Einkommen gefährdet, von dem wir leben.

Die Überwindung der Wirtschaftsweise, die uns in diese Sackgasse geführt hat, ist buchstäblich zu einer Frage des Überlebens geworden. Eine grundlegende Neuorientierung ist angesagt. Denn eine ökologisch und sozial nachhaltige Gesellschaft ist machbar.

Lothar Galow-Bergemann war langjähriger Personalrat in zwei Großkliniken und schreibt u.a. in Jungle World und auf www.emafrie.de

Solidarität mit den Streikenden Fahrer:innen in Gräfenhausen!

Auf dem Bild stehen einige Streikende vor zwei geöffneten LKW. Hinter ihnen ist ein Banner mit der Aufschrift solidarische Perspektiven aufgehängt.

Anfang August haben wir die streikenden LKW-Fahrer:innen an der Raststätte Gräfenhausen bei Darmstadt besucht.

Zum einen war unser Ziel unsere Solidarität auszudrücken, wofür wir auch ein paar Lebensmittel mitgebracht haben. Zum anderen wollten wir uns ein eigenes Bild über die Situation verschaffen und uns mit den Streikenden selbst austauschen.

Rund 90 LKW der polnischen Firmengruppe Lukmaz, Akmaz und Imperia stehen aktuell auf der Raststätte Gräfenhausen nahe Darmstadt Richtung süden. Die Raststätte ist für weitere LKW gesperrt. Auch auf der Gegenseite sind einige LKW der Firmengruppe geparkt. Aktuell dürften es insgesamt ca. 140 Streikende sein.

Was die Streikenden neben der Firmenzugehörigkeit eint ist, dass sie nach eigener Aussage seit geraumer Zeit keinen Lohn bekommen haben. Deshalb wollen sie an der Raststätte verbleiben, bis alle ihr Geld bekommen haben.
Der Chef von Luk Maz, Lukasz Mazur hatte zu Beginn des Streiks wenigen ihr Geld bezahlt und so versucht den Streik zu brechen.

Sie wollen sich nicht spalten lassen, sagen die Fahrer:innen.

Inzwischen wurden sie von ihren Vorgesetzten angezeigt. Diese werfen den Fahrern Erpressung vor. Sie selbst sehen darin erst einmal kein Problem. Wenige haben eine Aussage bei der Polizei zur Sache gemacht. Für sie ist der Fall klar. Solange sie ihr Geld nicht bekommen bleiben sie, und mit ihnen ihre LKWs.

Inzwischen wird öffentlich diskutiert, dass die Fahrer in Form einer Scheinselbstständigkeit angestellt sind. Offensichtlich versuchen die Logistikfirmen auf diesem Wege ihre Ausbeutungsstrukturen weiter auszureizen.

Die Stimmung unter den Streikenden haben wir als entschlossen und positiv wahrgenommen. Sie erzählen, dass sie viel Solidarität erfahren und sich weiterhin über Solidaritätsbekundungen und Spenden freuen. Außer dem alltäglichen Bedarf, der gedeckt werden muss, scheinen die Ansprüche nicht besonders hoch zu sein. Die selbstorganisierte Struktur und das vorübergehende Zusammenleben auf der Raststätte scheint gut zu funktionieren, wenngleich sich unser Gesprächspartner freut nach erfolgreichem Streik nach Hause zu kommen. Für seinen jetziges Unternehmen möchte er in Zukunft nicht mehr arbeiten.

Schon im März streikten LKW-Fahrer:innen des polnischen Transportunternehmens. Es waren etwa 65 Fahrer:innen, die in erster Linie die Bezahlung ausstehender Löhne forderten, aber auch auf unzumutbare Zustände im Transportwesen aufmerksam machten.

Der wilde Streik der Fahrer:innen wurde von verschiedenen Gewerkschaften, Einzelpersonen und Initiativen aus der Umgebung unterstützt.

Auch das Auffahren einer Pseudomiliz durch den Unternehmer hat die Streikenden nicht davon abgehalten ihre Rechte einzufordern und am Ende die eingeforderten Löhne zu erkämpfen.

Dieser wilde Streik zeigt, ähnlich wie der Streik sogenannter Erntehelfer*innen bei Spargel Ritter im Jahr 2020 die Grenzen standortorientierter Gewerkschaftsarbeit auf.

In der öffentlichen Debatte freut man sich nun über die guten deutschen Arbeitsbedingungen und ächtet die moderne Sklaverei polnischer oder allgemeiner, osteuropäischer Betriebe. Selbst deutsche Transportunternehmen lassen sich nicht lumpen diesen Streik für sich zu nutzen. Leiden sie doch scheinbar unter Fachkräftemangel und würden die Streikenden gerne für sich gewinnen.

Diese Diskussionen zeigen den ganzen Irrwitz des kapitalistischen Konkurrenzdenkens. Es geht nicht in erster Linie darum die Betrogenen und Ausgebeuteten zu unterstützen. Stattdessen versuchen alle ihre eigenen Vorteile daraus zu ziehen.
Die deutsche Politik betont die gute Position des deutschen Wirtschaftsstandorts, die deutschen Unternehmen reklamieren bessere Arbeitsbedingungen für sich.

Dass prekäre Arbeitsbedingungen durch Konkurrenzkampf nicht bekämpft werden können wollen sie nicht hören. Genauso wenig, dass der eigene Wohlstand und die damit verbundenen besseren Standortbedingungen lediglich eine Folge dieser unmenschlichen Ausbeutungsverhältnisse sind. Um so wichtiger ist es internationale Solidarität nicht nur als Phrase zu begreifen und sie statt dessen Realität werden zu lassen.

Wilde Streiks sind oft die einzige Möglichkeit für all diejenigen, die nicht den Luxus haben Teil einer anerkannten Tarifpartei zu sein. Nach aktueller Rechtsprechung sind wilde Streiks in Deutschland faktisch verboten.

Wir werden die Entwicklungen weiter verfolgen und unsere Solidarität auch in Zukunft praktisch ausüben.

26.07.2023: „Kann das bedingungslose Grundeinkommen eine Idee für die Zukunft sein?“ – 19 Uhr Café Noir

Ankündigung, Input und Diskussion am 26.07.2023, 19 Uhr im Café Noir, Karlsruhe

Input und Diskussion zum bedingungslosen Grundeinkommen

26.07.2023 – 19 Uhr – Café Noir (Schauenburgstr. 5, Karlsruhe)

Von Utopia bis Götz Werner. Kann die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens eine Option für die Zukunft sein?
Eine Betrachtung mit viel Raum für Diskussionen und Impulse.

Markus hat Wirtschaft studiert und eine Bachelor Arbeit zu dem Thema geschrieben. Er möchte seine Ideen präsentieren und aus einer liberal-libertären Position argumentieren. Seine Positionen, die er als „nicht typisch links“ bezeichnet, versprechen einen spannenden Abend.

Beteiligung am Protest gegen eine Veranstaltung der AfD am 28.06.2023 in Neureut

Das Bild zeigt einige Antifaschist:innen auf der Kundgebung mit einer Fahne der Antifaschistischen Aktion

Am 28.06.2023 hat die AfD mit ihrem Bundestagsabgeordneten Marc Bernhard zu einer Veranstaltung mit dem Titel „Heizhammer Stoppen!“ in das Restaurant Badenerland in Karlsruhe Neureut eingeladen.

Die Veranstaltung wurde von einer antifaschistischen Protestkundgebung begleitet, an der sich etwa 80 Personen beteiligten.

Das Bild zeigt mehrere Briefkästen bestückt mit Flyern

Auch wir als Solidarische Perspektiven haben uns dem Protest angeschlossen. Wir haben uns mit einem Redebeitrag an der Kundgebung beteiligt und anschließend mehrere Hundert Flyer in der Nachbarschaft der Badnerlandhalle verteilt.

Wir dokumentieren den redebeitrag, der anschließend auf Flyern verteilt wurde:

Heute lädt die AfD erneut zu einer Veranstaltung mit dem polemischen Titel “Heizhammer stoppen” in die Räume rund um die Badnerland Halle in Karlsruhe-Neureut ein. Dieser Ort scheint inzwischen zu einer Art Wohnzimmer dieser rechtsradikalen Partei geworden zu sein.

Was der Titel der Veranstaltung vermuten ließ, ist, dass es um das neue Gebäudeenergiegesetz geht, im Volksmund auch Heizungsgesetz genannt.
Dieses Gesetz, welches aktuell noch diskutiert und überarbeitet wird hat in den letzten Wochen für viel Aufregung gesorgt. Ob innerhalb der sogenannten Ampelkoalition, bei den Oppositionsparteien, in den Medien und der Bevölkerung.
Das Gebäudeenergiegesetz ist Teil der Umstellung der Energieversorgung auf klimaneutrale Energieträger.
Ab dem nächsten Jahr müssen nach dem ersten Gesetzesvorschlag alle neu eingebauten Heizanlagen in Neubauten zu mindestens 65% mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Für Bestandsheizungen und Altbauten gibt es unterschiedliche Übergangsfristen. Die komplette Umstellung auf erneuerbare Heizgeräte soll bis zum Jahr 2045 stattfinden.

Kritik an dem ersten vorgelegten Gebäudeenergiegesetz kommt von allen Seiten. Während Teile von SPD, Grüne und Linke vor allem richtigerweise die Sozialverträglichkeit in Frage stellen, hetzen die Konservativen und rechten Parteien aus Prinzip gegen jede Form des Umbaus auf erneuerbare Energien. So auch die AfD.

Tatsächlich sind trotz genannter Rahmenbedingungen von 30% Förderung für alle und unterschiedlichen Zusatzförderungen viele Fragen in der Finanzierung und deren Auswirkungen noch ungeklärt. Es gilt dies genau im Blick zu behalten. Aktuell scheint der Umbau auf erneuerbare Energien eher zu einem Investitionsprogramm zu verkommen, welches, wie bei der Abwrackprämie geschehen, ein Förderprogramm für Reiche ist.

Unter dem populistischen Titel “Heizhammer stoppen” wettert die AfD mit ihrem Bundestagsabgeordneten Marc Bernhard gegen das sogenannte Heizungsgesetz.
Bernahrd prangert das Verbot von Gas- und Ölheizungen an, verliert jedoch kein Wort über verschiedenste technische Möglichkeiten, Übergangsfristen und Förderbedingungen. Stattdessen sieht er mehrere zehntausend Menschen, die laut aktuellen Regelungen von einem Heizungstausch betroffen sind vor scheinbar unlösbaren Aufgaben und vergleicht ein zusätzlich angedachtes Beratungsgespräch mit einer Pflichtberatung vor einem Schwangerschaftsabbruch.
Eine Energieberatung gehört schon heute zu jeder Sanierungsmaßnahme, spätestens wenn Fördergelder beantragt werden sollen, einhergehend mit dem Blick auf Energieeindämmende und erneuerbare Energien ausbauende Maßnahmen.

All diese Fakten werden bewusst ignoriert. Es geht auch nicht in erster Linie um das neue Gebäudeenergiegesetz statt vielmehr um einen gemeinsamen Sturm von Konservativen und Rechtsradikalen gegen den allgemeinen Ausbau der erneuerbaren Energien.

Die AfD hat dies schon mit dem sogenannten heißen Herbst versucht. Gerne stellt sie sich als Vertretung des sogenannten kleinen Mannes dar. Es geht ihr jedoch gar nicht darum. Genau deshalb werden in der Kritik all diese Faktoren ausgelassen, die ihrer Polemik und ihrem Populismus im Wege stehen.
Die Dringlichkeit, warum die aktuelle Regierung dieses Gesetz noch vor der Sommerpause verabschieden möchte, ergibt sich aus der Untätigkeit früherer Regierungen und den daraus resultierenden Problemen.

Es geht um die Frage wie der menschengemachte Anteil der Erderwärmung schnellst möglich reduziert werden kann. Es geht um die Frage, wie wir Umwelt- und Naturzerstörung zumindest eindämmen können und es geht die Frage wie wir eine Erde hinterlassen können, die auch für zukünftige Generationen noch belebt werden kann.

All diesen Fragen verweigern sich die AfD und Marc Bernhard. Ein Großteil der in der Öffentlichkeit stehenden AfD-Politiker:innen leugnet den menschlichen Anteil der Erderwärmung oder versucht diesen zumindest mit polemischen Aussagen ins lächerliche zu ziehen.
In der Debatte um die CO2 Steuer warf Bernhard der Regierung beispielsweise vor am Ende gar Steuern fürs Atmen erheben zu wollen, weil dabei auch CO2 entsteht. Wohlwissend, dass der CO2 Ausstoß von Menschen und Tieren Teil eines natürlichen Kreislaufes sind und nicht Teil der Auseinandersetzung um Treibhauseffekte, die zur künstlichen Erderwärmung führen, sind.

Stattdessen möchte die AfD an alten Energietechniken festhalten. Gas, Öl, Atomkraft. Als Hauptbegründung dazu wird gerne die Versorgungssicherheit, ausgereifte Technik und der günstige Preis genannt.
All diese Argumente sind jedoch nicht stichhaltig.
Wie schnell die Versorgungssicherheit gefährdet werden kann, wenn die Energieversorgung von geostrategischen politischen Verhältnissen abhängig sind, haben wir im letzten Jahr gesehen. Die einzige Antwort, die der AfD dazu eingefallen ist: “Frieden mit Russland”. Der Kremltreue vieler in der AfD wird noch nicht einmal Marc Bernhard zustimmen. Dass in den letzten Sommern auf Grund von Wasserknappheit einige Atomkraftwerke zurückgefahren oder vorübergehend abgeschalten wurden zeigt, dass auch sie in den Problemlagen, die in der Zukunft zunehmen werden keine Versorgungssicherheit leisten, stattdessen zu einem unbeherrschbaren Risiko werden.
Und zu guter letzt sind all die fossilen Brennstoffe nur deshalb bezahlbar, weil sie in höchstem Maße subventioniert werden. Die Produktion erneuerbarer Energien ist um ein vielfaches günstiger.

Die AfD führt keine energiepolitische Auseinandersetzung sondern versucht ihren Kulturkampf in verschiedenste politische Themen zu stecken.

Das größte Problem ist, dass in der Vergangenheit Unmengen Geld durch Subventionen und Konjunkturpakete in die Verhinderung des Ausbau erneuerbarer Energien gesteckt wurde. Deren Techniken Jahrzehnte alt sind. Dieser politische Irrweg fällt uns bald auf die Füße und die AfD ist Teil derer, die an diesem auf Kosten Dritter festhalten möchte.

Sie hat keine Zukunftsvision und vor allem keinen sozialen Kompass.
Die sogenannten Kleinen, für die sich die AfD vorgeblich einsetzen möchte, sind die, die deren festhalten am Umverteilungsprinzip von Unten nach oben bezahlen müssen.

Populismus und Polemik führen nicht zu Lösungen!
Der AfD ihre Grenzen aufzeigen!

14.06.2023 – 19 Uhr, Café Noir Karlsruhe: Vortrag und Diskussion von Kim Posster zum Thema Rechtsform und Rapeculture

„Eine marxistisch-feministische Kritik des bürgerlichen Willens und seiner männlichen Gewalt“

Im Vortrag soll es weniger um einzelne sexistische Gesetzgebungen und die patriarchale Praxis an Gerichten gehen, als um eine grundsätzliche Kritik des bürgerlichen Rechts und der patriarchal-kapitalistischen Subjektivität, die sie absichert und durchsetzt. 

Dafür wird das Verhältnis von Staat, Kapital und Patriarchat untersucht, um aufzuzeigen, wie der mit allgemeiner Gewalt abgesicherte bürgerliche Wille mit der individuellen Gewalt von Männern zusammenhängt, die es sich immer wieder erlauben können, den Willen von vor allem Frauen für die eigenen Interessen und Leidenschaften zu brechen.

Küche für Alle – am 28.02.2023 im Café Noir

Auf dem Bild ist das Logo der Kampagne Solidarische Perspektiven zu sehen.

Es wird auf die Küche für Alle am 28.02.2023 im Café Noir, Schauenburgstr. 5 hingewiesen.
Ab 17 Uhr wird dort zusammen gekocht, ab 19 Uhr gibt es veganes Essen gegen Spende.

Wir laden euch ein die Küche für Alle am 28.02.2023 zusammen mit uns zu gestalten.

Um 17 Uhr fangen wir an zu kochen und alles vorzubereiten. Ab 19 Uhr gibt es dann veganes Essen gegen Spende.

Wir freuen uns auf euch!

Infos zur Barrierefreiheit:

Das Café Noir ist ebenerdig zugänglich. Eine barrierefreie Toilette steht zur Verfügung. Es stehen verschiedene Sitzgelegenheiten zur Verfügung.

Das Café Noir ist über die Haltestellen Windeckstraße und Hardecksiedlung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Wenn du Unterstützung bei der Anreise oder Gestaltung deines Besuchs haben möchtest, schreibe uns gerne eine Mail: solidarischeperspektiven@riseup.net

Solidarische Perspektiven – Selbstverständnis im Februar 2023

In naher Zukunft werden wir, die Menschen die sich unter dem Namen „Solidarische Perspektiven“ treffen, unseren inhaltlichen Schwerpunkt verändern.

Vielleicht bist du daran interessiert, warum und wie.

Das versuchen wir hier kurz aufzuschreiben.

Solidarische Perspektiven haben sich im Sommer 2022 gefunden, um aus Sorge vor einen politisch rechts beeinflussten heißen Herbst ein Gegenangebot und gut verständliche Aufklärung über Inflation und Gründe und Zusammenhänge für kapitalistische Krisen anzubieten. Auch wurde eine Anlaufstelle für Betroffene der Krisen und für wütende Menschen angeboten, eine Anlaufstelle für Fragen, zum Mitmachen und Vernetzen.

Mit dem Verfassen einer Broschüre, dem Aufbau von Präsenz im Internet, einigen theoretischen Veranstaltungen und einer Demo zum Wut-raus-tanzen haben wir unsere Ziele aus dem letzten Sommer erreicht. Eine Anlaufstelle für Betroffene aktueller Krisenauswirkungen ist die Kampagne bisher nicht geworden. Eine Anlaufstelle zum Mitmachen und Vernetzen hingegen schon.

Jetzt sind wir an dem Punkt, wo wir vorerst kein gemeinsames Ziel mehr verfolgen wollen.

Es ist zwar geplant, einen Rückblick und eine Analyse auf den heißen Herbst 2022, der nie stattfand, zu machen. Darüber hinaus haben die Menschen der Kampagne aber erst einmal Lust, zu den Themen etwas zu machen, die sie persönlich umtreiben.

Allen Themen ist gemeinsam: sie werden betrachtet aus einer freiheitlichen, die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellenden, Autorität und Herrschaft ablehnenden Perspektive auf die Gesellschaft, das Wirtschaftssystem, den Staat.

Warum bleibt Solidarische Perspektiven dann bestehen?

Nach „innen“ bleiben wir solidarisch. Wir unterstützen einander bei der Umsetzung unserer Vorhaben und lernen voneinander.

Nach „außen“ sind wir weiterhin ansprechbar durch den Kampagnennamen. Es können neue Leute dazu kommen und wir nutzen die Internetpräsenz, um über Veranstaltungen zu informieren.

Und ganz wichtig: wir handeln weiter nach dem Grundgedanken „Solidarität statt Krisen und Vereinzelung“. 

10.02.2023 – Filmvorführung und Diskussion „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“ – im Café Noir!

Das Bild zeigt das Cover des Films Tomorrow, die Welt ist voller Lösungen.

Es wird eine Filmvorführung mit anschließender Diskussion am 10.02.2023 ab 19 Uhr im Café Noir angekündigt.

Das Café Noir befindet sich in der Schauenburgstr. 5 in Karlsruhe.

Der Klimawandel und seine Folgen sind das derzeit wohl drängendste und meist diskutierte Politikum.

Mit der Filmvorführung „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“ möchten wir von vielen dystopischen Momenten weg kommen und uns mit Ideen und Handlungsmöglichkeiten einem Blick in die Zukunft annähern.

Im Anschluss an den Film möchten wir eine Plattform schaffen über die aufgezeigten Themen zu diskutieren und uns über eigene Handlungsmöglichkeiten auszutauschen.

Was, wenn es die Formel gäbe, die Welt zu retten? Was, wenn jeder von uns dazu beitragen könnte? Als die Schauspielerin Mélanie Laurent (Inglourious Basterds, Beginners) und der französische Aktivist Cyril Dion in der Zeitschrift „Nature“ eine Studie lesen, die den wahrscheinlichen Zusammenbruch unserer Zivilisation in den nächsten 40 Jahren voraussagt, wollen sie sich mit diesem Horror-Szenario nicht abfinden.

Schnell ist ihnen jedoch klar, dass die bestehenden Ansätze nicht ausreichen, um einen breiten Teil der Bevölkerung zu inspirieren und zum Handeln zu bewegen. Also machen sich die beiden auf den Weg. Sie sprechen mit Experten und besuchen weltweit Projekte und Initiativen, die
alternative ökologische, wirtschaftliche und demokratische Ideen verfolgen. Was sie finden, sind Antworten auf die dringendsten Fragen unserer Zeit. Und die Gewissheit, dass es eine andere Geschichte für unsere Zukunft geben kann.

Wir freuen uns auf einen schönen Abend mit spannenden Diskussionen.

Infos zur Barrierefreiheit:

Der Film wird in deutscher Sprache mit Untertiteln gezeigt.

Das Café Noir ist ebenerdig zugänglich. Eine barrierefreie Toilette steht zur Verfügung. Es stehen verschiedene Sitzgelegenheiten zur Verfügung.

Das Café Noir sind über die Haltestellen Windeckstraße und Hardecksiedlung zu erreichen.

Wenn du Unterstützung bei der Anreise oder Gestaltung deines Besuchs haben möchtest, schreibe uns gerne eine Mail: solidarischeperspektiven@riseup.net

20.01.2023 – 18:30 Uhr: Lesung und Diskussion zum Buch „Erfahrung Rojava“ – Berichte aus der Solidaritätsarbeit in Nord-Ostsyrien

Das Gesellschaftsmodell Nord-Ostsyriens, die Organisierung basisdemokratischer Selbstverwaltung, der Anspruch einer Gleichberechtigung der Geschlechter ist eine Herausforderung, die großen Einsatz, Mut und Kraft auf Seiten der Menschen Rojavas erfordert. Solidaritätsarbeit ist ein wichtiger unterstützender Faktor in diesem Prozess.

Am Freitag, den 20.01.2022 um 18:30 Uhr kommt Michael Wilk zu uns ins Café Noir, um uns die Inhalte des Buches vorzustellen, um mit uns über Solidarität zu sprechen, um uns zu erzählen, wie Menschen ihren Einsatz in Rojava sehen, empfinden und bewerten, welche Ansprüche sie vertreten, was sie motiviert, beflügelt oder auch enttäuscht hat. Außerdem wird es noch Informationen und Diskussion der über die aktuelle Bedrohungslage in Rojava geben.

Im Vorwort des Buches, in dem er und weitere Menschen von ihrer Solidaritätsarbeit in Rojava berichten, schreibt Michael Wilk:

„Es stellt sich die Frage, was unter Solidarität zu verstehen ist? Und dahingehend, wie Solidarität hier praktisch gelebt und organisiert werden kann? Solidaritätsarbeit sollte sich nicht auf die bloße Verbundenheit und die Unterstützung von emanzipatorischen Bewegungen oder Massenprotesten weltweit beschränken. Es geht vielmehr um das Wissen, das Erfahren und auch das gegenseitige Lernen von Emanzipation, vom Widerstand gegen Unterdrückung, Macht und Herrschaft und gegen die daraus erwachsene Unmenschlichkeit. Solidarität bezeichnet deshalb nicht den gönnerhaften humanitären Akt und ist schon gar kein Gnadenerweis saturierter und privilegierter Menschen gegenüber denen, die revoltieren, weil sie mit dem Rücken an der Wand stehen, an Leib und Leben bedroht sind. Solidarität bedarf des Wissens um die globalen Zusammenhänge der Herrschaft, der eigenen Eingebundenheit in Machtstrukturen, der eingeschränkten Sicht eurozentristischer Befindlichkeit und eigener Korrumpiertheit.

Solidarität ist keine bloße moralische Haltung, sondern elementare Notwendigkeit für eine Gesellschaftsveränderung, die Ausbeutung von Mensch und Natur entgegentreten will. Das Ringen um Emanzipation ist keine Frage, die nur in der Veränderung der Lebensbedingungen in Ländern des Globalen Südens entschieden wird, sondern ebenso in den Zentren der ökonomischen Macht.

Oder, um es anders auszudrücken, wie Nûjîn in ihrem Beitrag zum Buch: „Und das andere mir befremdliche, ist, dass wir immer von „Solidaritätsarbeit“ reden statt von einer Selbstverständlichkeit! Wenn von Solidaritätsarbeit geredet wird, erweckt es in mir jedes Mal das Gefühl der Privilegiertheit. Im kurdischen Sprachgebrauch wird Solidarität gar nicht erst erwähnt und auch nicht so benannt, weil sich zu positionieren, zu unterstützen und zu bestärken eine Selbstverständlichkeit ist und sein sollte.““

Kommt vorbei! Lasst uns voneinander lernen und uns austauschen!

Freitag, 20.01.2022, 18:30 Uhr, Café Noir, Schauenburgstraße 5, Karlsruhe

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