Hände weg von Vio Me! – Hands Off Vio Me!

Am Sonntag, den 15.10.2023 haben wir uns spontan in der Innenstadt von Karlsruhe versammelt um auf die Situation der akut von Räumung bedrohten Fabrik vio.me aufmerksam zu machen und unsere Solidarität mit der Belegschaft zu bekunden. Wir haben einige Flyer an Passant:innen verteilt und einen kurzen Film über vio.me gezeigt.

Hände weg von vio.me!

On Sunday, Octber 15th, we spontaneously gathered in downtown Karlsruhe to draw attention to the situation of the vio.me factory, which is acutely threatened with eviction, and to express our solidarity with the workforce. We handed out some flyers to passers-by and showed a short film about vio.me.

Hands off vio.me!

Im folgenden dokumentieren wir den Text des ausgegebenen Flyer:

Vio Me war ein Tochterunternehmen der Filkran AG, die im Zuge der Finanzkrise 2011 Konkurs gegangen ist. Zu dieser zeit produzierte Vio Me chemische Baustoffe. Mit der Pleite verließen die Chefs und Aktionär:innen die Firma und ließen die Beschäftigten unbezahlt zurück.

Nach einer Zeit der Neuorganisation, in der nicht nur die Frage wie, sondern auch was produziert werden soll, besprochen wurde, eröffneten die Beschäftigten im Februar 2013 die Firma Vio me in Eigenregie und ohne Vorgesetzte neu. Seit nunmehr über zehn Jahren werden biovegane Hygiene- und Reinigungsmittel hergestellt und im Direktvertrieb verkauft.

Alle Entscheidungen, wie und was produziert wird, wird kollektiv von der Belegschaft entschieden.

Vio Me ist in den letzten zehn Jahren zu einer festen Institution der Stadtgesellschaft von Thessaloniki geworden. Neben der Produktion von Hygiene- und Reinigungsmitteln ist Vio Me teil eines Netzwerks selbstverwalteter Projekte und Initiativen.

Die selbstverwaltete Fabrik mit ihrem politischen Anspruch ist seit der Wiedereröffnung immer wieder Angriffen des griechischen Staates ausgesetzt. Der letzte größere Angriff erfolgte während der Corona-Pandemie, indem der griechische Staat die Stromleitungen zur Fabrik kappte. Zu dieser Zeit versorgte Vio Me Flüchtlingslager und vernachlässigte Gefängnisse mit Hygieneprodukten. Dank der schnellen Reaktion solidarischer Netzwerke konnten Generatoren beschafft und der Stillstand der Fabrik verhindert werden.

Auf Grund der neoliberalen Politik als Reaktion auf die Finanzkrise sieht sich Vio Me aktuell einer neuen Bedrohung ausgesetzt. Das Fabrikgelände wurde an einen Investor verkauft, der in diesen Tagen das fabrikgelände mit Hilfe der Polizei einzäunen lies und der Belegschaft eine Frist von zwei Tagen zum Verlassen des Geländes setzte.

Bis jetzt geben die Belegschaft und ihre solidarischen Netzwerke nicht auf.

Wir zeigen uns solidarisch mit Vio Me und wünschen viel Kraft für die Kämpfe in den nächsten tagen und Wochen.

Hände weg von Vio Me!

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